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Über eInk-Tablets wie das
reMarkable 2
oder das
​Supernote A5 X

2023-03-03

Der folgende Text war ursprünglich an einen mir nahestehenden Menschen gerichtet, für den der Erwerb bzw. Einsatz eines eInk-Tablets einen Gewinn darstellen könnte, was die Produktivität und die beruflichen Arbeiten angeht. Er faßt meine persönlichen Ein- und Ansichten zusammen, die ich in den letzten zwei Wochen gesammelt habe. Die Reise begann am 21. Februar, als das Supernote A5 X bei mir eintraf.

Willkommen zum Thema eInk-Devices!

An Geräten habe ich jetzt drei [privat erworben, ungesponsort]:

1. reMarkable 2
2. Supernote A5 X
3. Onyx Boox Nova Air (nicht Air2, sondern das alte Modell, das nicht mehr hergestellt wird meines Wissens)

Seit ich das erste Gerät dieser Klasse in Händen hatte in Form des A5 X (das war exakt am Dienstag, den 21. Februar) hatte ich bis auf drei Tage täglich ein solches Gerät in Gebrauch. Mein Einstieg war also das A5 X, dann kam das Nova Air, dann das reMarkable und dann wieder ein A5 X. [Das erste A5 X hatte ich retourniert, weil ich dachte, es gäbe vielleicht etwas Besseres auf dem Markt, habe es dann aber so vermißt, daß ich es erneut bestellt habe.] Stand heute liegen also hier drei Stück, und ich habe gestern mit allen drei Geräten gearbeitet und praktisch zwölf oder mehr Stunden nur ausprobiert, verglichen und Arbeitsabläufe gestaltet.

Natürlich ist das alles völlig subjektiv, was ich jetzt erzähle, die objektiven Fakten lassen sich aber leicht herauslesen.

Welche eInk-Geräte sind überhaupt (für mich) von Interesse und warum?

Meine Anforderung ist, daß ein solches Gerät eine integrierte Arbeitsumgebung bietet. Ich will bei durchweg homogen gestaltetem Benutzerinterface zwischen dem Lesen von PDF-Dokumenten, handschriftlichem Erfassen von Anmerkungen (annotations) in diesen Dokumenten und dem Führen verschiedenster Notizbücher (handschriftlich) hin und her schalten können.

Dazu kurz vorab: Das Nova Air paßt da eigentlich gar nicht richtig hinein, da ihm die von mir gewünschte Homogenität völlig abgeht, denn das Nova (bei dem Namen bleibe ich fortan) ist ein Android-Gerät, das sich weigehend verhält, wie man das von einem Android-Phone kennt. Es fliegen also beliebige Mengen von Apps auf dem Ding herum, die eigentlich gar nichts miteinander zu tun haben, es hat sogar einen Store für Apps an Bord. Aus genau diesem Grund bedient sich der PDF-Reader/-Annotator des Novas auch völlig anders als die Notizbuch-App. Sowas ist eigentlich schon Mist, finde ich.

Grundsätzlich ist es so, daß alle drei Geräte dieselbe Software haben wie alle anderen eInk-Geräte ihres jeweiligen Herstellers. Okay, die reMarkable AS stellt nur das reMarkable 2 her, Ratta/Supernote baut nur zwei Modelle, das A5 X mit DIN-A5-Bildschirm und das A6 X mit dem kleineren DIN-A6-Bildschirm. Onyx baut mit der Boox-Reihe eine unglaubliche Menge an Geräten, vom 7,8" über 10,3" bis hin zu 13,3". Wenn man also ein einziges Gerät hat, und sich dieses auf dem aktuellen Softwarestand befindet, kennt man alle Geräte des Herstellers. Das einzige, was hardwarebedingt einen Unterschied machen könnte, sind CPU und GPU (falls vorhanden) sowie die Bauart des Displays, die darüber entscheidet, wie sich das Schreiben auf dem Gerät anfühlt.

Zum Schreiben auf solchen Geräten

Eindeutig das beste, gleichbleibend gute Schreibgefühl bietet das A5 X. Danach kommt das rM2, das aber merkwürdigerweise immer wieder Bereiche auf seinem Schirm zu haben scheint, an denen der Stift einen erhöhen Widerstand erfährt. Ich konnte noch nicht klären, woran das liegt. Das fällt aber auch nur auf, wenn man große, weit ausholende Linien zieht, z. B. wenn man mit dem Lasso-Werkzeug einen großen Textblock markieren will.

Das Nova fällt deutlich ab, hierbei hat man das Gefühl, eher auf einem Wacom-Tablett zu schreiben. Das kann nur nachempfinden, wer genau das kennt. Die Wacom-Grafiktabletts sind schon problematisch, wenn man sie zum Zeichnen oder Malen benutzt: Ich bekomme da immer nach wenigen Minuten eine Art Krampfgefühl im Handgelenk, weil man sich unglaublich muskulär und mental konzentrieren muß, um den Stift an der richtigen Stelle zu führen, und speziell das Schreiben mit der Hand in Fließschrift ist auf einem Wacom-Tablett extrem anstrengend. Es sieht auch dementsprechend schlecht aus: Das Ergebnis erinnert mehr an einen Parkinson-Kranken als an jemanden mit charakterstarker Handschrift.

Überhaupt kann man das Erscheinungsbild der handgeschriebenen Texte zu einem Gutteil den Geräten zuschreiben: Auf dem rM2 sehen meine handschriftlichen Tagebuchnotizen genauso aus, als hätte ich sie auf Papier geschrieben, Und das gilt auch für das A5 X, beide sind gleich gut, was das angeht, das A5 X eher doch noch einen Tick besser.

Das Nova ist deutlich weniger gut in dieser Disziplin: Das Schreibgefühl ist deutlich indirekter, die Latenz ist höher, dadurch sind manche Linien auf dem Schirm nach dem Schreiben nicht so, wie sie eigentlich dem Muskelgedächtnis und dem Schreibverhalten nach hätten sein sollen. What you get is not what you've done, könnte man sagen. Man kann aber damit leben, wenn andere Gründe die Verwendung eines Boox-Geräts nahelegen. Man könnte sogar sagen: Für den Preis, den ich bspw. für das Nova Air bezahlt habe, ist das Ding klasse! Ob man allerdings auf Dauer und bei intensiver Nutzung im Hörsaal, beim Studieren, im Labor oder auch bei sonstiger intensiver Arbeit mit Texten dabei bleiben wollte, ist dahingestellt. Es ist eher ein hübsches Android-Gerät, mit dem man viel Spaß haben kann, und die Hardware ist großartig (wenn man von den Kritikpunkten am Bildschirm bzw. der für das Schreiben verantwortlichen Hardware) absieht.

[Der Rücken des Nova Air ist gewölbt, deswegen kann man, wenn es vor einem auf dem Tisch liegt, nicht einfach mit einer Hand darauf schreiben: Es dreht sich weg und wandert über den Tisch. Ich muß es immer auf einen Mikrofaserlappen legen, der zweimal gefaltet wurde, damit es liegenbleibt. Das passiert, wenn man Form über Funktion stellt, das ist so idiotisch, daß... Schwamm drüber. Die neuen Geräte sind vielleicht anders und in der Beziehung besser.]

Bei meinem Anforderungsprofil ist die Konnektivität ein großes Thema. Das kleine Nova hat ca. 30 GB für den Benutzer frei, das A5 X ca. 21 und das rM2 nur knapp über 6. Das relativiert sich aber, wenn man schaut, wie wenig Platz PDF- und ePUB-Dateien wegnehmen. Dennoch lege ich Wert darauf, erstens eine Cloudanbindung zu haben, einfach um die Daten zu sichern (zu synchronisieren), und zweitens, um schnell und effektiv Dateien auf das Gerät bringen zu können oder ggf. auch zu entfernen (obwohl das Löschen lokal auf dem jeweiligen Gerät kein Problem ist).

Die Anbindung an Clouds (Supernote-Cloud, Dropbox, OneDrive, Google Drive, Boox-Cloud, reMarkable-Cloud (von reMarkable Connect rede ich hier nicht!)) ist bei allen möglich, aber nicht bei allen gleich smooth in der Handhabung.

[Sie brauchen reMarkable CONNECT nicht! Sie können das einfach ignorieren und werden keine Nachteile erfahren! Es wird über diesen Abo-Service viel gemeckert, aber warum schließen die Leute ihn dann ab? Oder meckern nur die, die gar kein Gerät besitzen? Fragen über Fragen...]

Da sich alle Geräte synchronisieren wollen, anstatt die Cloud einfach wie ein Datenlaufwerk zu behandeln, kann man immer nur eine Cloud auswählen. Z. B. kann ich das A5 X sowohl mit der Dropbox betreiben als auch mit der Supernote-Cloud, aber immer nur mit einer.

Nimmt man den Fall, daß man nur mit dem eInk-Gerät unterwegs ist, kann man keine neuen Daten auf das Gerät bringen, denn es ist ja bereits alles synchronisiert. Das Nova kann, wenn man es mit einem WLAN oder einem Handy koppelt, ins Internet, hat auch einen Browser an Bord und kann somit PDFs aus dem Netz herunterladen. Dafür sind die anderen Geräte nicht vorgesehen: Sie sollen dem Benutzer ablenkungsfreies, fokussiertes Arbeiten ermöglichen (sagen die Verkäufer). Kurz: rM2 und A5 X erfordern vom Anwender, daß er sich auf anderen Wegen die Dokumente verschafft, die er braucht, um sie dann dem Gerät entweder via Cloud oder via USB-Kabel zur Verfügung zu stellen.

Generell kann ich zur Verwendung von Clouds nur sagen, daß ich noch Zeit brauche, um genau sagen zu können, was man tun muß, um jeweils das beste Arbeitsergebnis und den bequemsten Ablauf zu finden. Insgesamt ist die Verwendung einer Cloud auf keinem Gerät wirklich smooth und ruckelfrei, immer wieder fragt man sich, wo ist jetzt was und warum und wieso nicht hier, da hatte ich doch, oder etwa nicht?

Gestern abend wollte ich z. B. eine ePUB-Version von Alice's Adventures in Wonderland, die ich auf dem Nova hatte, auf die beiden anderen übertragen, um das Leseerlebnis zu vergleichen. Frag nicht nach Sonnenschein! Da kamen dann Lizenzprobleme ins Spiel, obwohl das orginal ePUB eigentlich hätte frei sein müssen, ich mußte dann eine andere Version im Netz finden, auf das A5 X konnte ich die dann schließlich hochladen, beim rM2 war's irgendwie hakliger, und am Ende hatte ich beide dann mal mit dem USB-Kabel am Rechner, weil das einfach die schnellste und komfortabelste Lösung ist, wenn man vom Gebrauch eines antiquierten Drahts, der in der Gegend herumnervt, mal absieht.

EMR-Stifte

Für alle Geräte benötigt man einen EMR-Stift, das steht für electromagnetic resonance. Diese Stifte brauchen keine eigene Energieversorgung, das ganze ist ein Patent von Wacom.

Wacom-Tablet-Stifte sind damit witzigerweise nicht kompatibel: Ein Wacom-Tablet-Stift funktioniert nicht auf den eInk-Geräten, und umgekehrt funktionieren die eInk-tauglichen EMR-Stifte nicht am Wacom-Tablett. Das nur als Anekdote am Rande.

Ich habe hier jetzt drei Stifte:

a) Einer ist vom Nova,
b) einer vom A5 X,
c) und einer ist der Kaweco EMR.

Es gibt auch Stifte von Staedtler und Lamy. Alle funktionieren super auf allen Geräten. Jeder, der etwas anderes erzählt, hat einfach keine Ahnung oder ist Verkäufer.

Die Stifte kosten zwischen 41 EUR (Lamy) und 130,- EUR (Supernote und reMarkable). Am besten fühlt sich für mich der Supernote-Stift an, den finde ich einfach nur großartig, weil er schön glatt gleitet und sich sehr hochwertig anfühlt, ungefähr wie mein 400 EUR teurer Graf-von-Faber-Castell-Anulo-Füllfederhalter 😎🤩😎. Danach kommt der Onyx-Stift, und beim Kaweco habe ich immer das Gefühl, er wäre weich und irgendwie einen Tick zu nachgiebig. Aber dazu kann ich in ein paar Wochen vielleicht mehr sagen. Leider kenne ich den Lamy nicht, aber ganz viele Leute verwenden den und sind begeistert. Ich denke, daß er eine hervorragende Budget-Lösung darstellt. (Hab' ich ja nicht nötig, gell 🤬😤... Budget? Wtf?)

Nachtrag: Ich weiß jetzt, warum es sich mit dem superteuren Supernote-Stift so gut schreiben läßt: Weil er eine abriebfreie Keramikspitze hat. Deswegen auch die 130 Öcken. Bei allen anderen, allen (!), muß man nach gewisser Zeit die Spitze erneuern, und die lassen sich die Hersteller alle extrem gut bezahlen! Da fällst du vom Hocker, wenn du die Preise für diese Ersatzstifte liest. Auf Dauer ist da der Supernote-Pen wohl die beste Lösung...

Im folgenden gehe ich nur noch auf A5 X und rM2 ein, denn das Nova ist für mich doch eher ein nice little toy, weniger ein ernsthaftes Arbeitsgerät. Obwohl es seine Fähigkeiten hat, siehe Split-Screen-Feature!

Was unterscheidet nun rM2 und A5 X?

A) Anmutung und Gewicht

1. Das rM2 hat etwas von einem Lifestyle-Gerät und wird dementsprechend vermarktet. Und das, obwohl es das preisgünstigste am Markt ist! Es fühlt sich toll an, ist aber tatsächlich etwas schwerer: 420 g nackt.

2. Das A5 X wiegt 386 g nackt. Und man merkt den Unterschied tatsächlich: Die ganze Zeit dachte ich, Mensch, das rM2 wiegt aber schon deutlich mehr als das A5 X, und jetzt habe ich es zum ersten Mal gewogen! Und siehe da: Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht, diese ca. 35 g merkt man, hätte ich selber nie gedacht. Wenn man die Dinger zum Lesen in der Hand halten will, z. B. abends im Bett, zählt jedes Gramm, sonst ist man nach wenigen Minuten total abgenervt.

B) Bedienung, Funktionsvielfalt

1. Das rM2 ist deutlich spartanischer. Es gibt weniger Funktionen, gerade was das Setup angeht, also die betriebssystemseitigen Parameter, an denen man schrauben kann. Auch alles, was die eigentliche Anwendung angeht, also die Arbeit mit Notizbüchern und PDFs, ist leichter zu überschauen als beim A5 X. Beispiel Dokumentzugriff: Wenn ich bestimmte Dokumente schnell im Zugriff haben will, kann ich sie auf dem rM2 nur als Favoriten kennzeichnen. Das A5 X hat gleich ein halbes Dutzend Möglichkeiten, schnell an Dokumente zu kommen: Man hat eine Quick-Access-Liste, die man gestalten kann, man zwei most-recently-used-Tabellen und einiges mehr. Trotzdem habe ich beim rM2 bislang nicht das Gefühl gehabt, daß mir tatsächlich etwas fehlen würde.

2. Das A5 X ist eher für technisch Interessierte, für Leute, die gerne an ihrer Arbeitsumgebung tüfteln. Man kann sich das A5 X also eher anpassen an das, was man haben will.

Unterm Strich, eher so ein Patt. Aber es gibt ein Alleinstellungsmerkmal des rM2, das mich überrascht und begeistert hat: Die sog. added note pages.

C) Spezielle Funktionen

rM2: Die added note pages sind Notizbuchseiten, die man beliebig in ein PDF einbetten kann, genauso, wie man einen Notizzettel zwischen zwei Buchseiten einlegt. Diese Note-Page kann man frei von Hand beschriften, wie man will, und ihre Zahl ist unbegrenzt. Arbeitet man z. B. mit einem wissenschaftlichen Artikel, blättert man einfach zwischen der Artikelseite, die man gerade bearbeitet und der dazugehörigen Notizseite hin und her. Das geht superflott, total easy, und ist extrem effektiv. Leider kann das A5 X das nicht.

A5 X: Das A5 X kennt Keywords, Titel und andere Dinge, mit denen man ein PDF (oder auch seine Notizen) strukturieren kann. Das rM2 kennt nur Tags. Das A5 X kann mit Links umgehen, man kann innerhalb eines Dokuments verlinken und kann auch Dokumente untereinander mit Links verbinden. Das rM2 weiß nicht mal, was Links sind. Es kann sie nutzen, wenn sie von außen hereingetragen werden, also dann, wenn jemand auf seinem PC ein PDF mit internen Links (z. B. für das Inhaltsverzeichnis) angefertigt hat. Dann kann man auf dem rM2 diese Links anklicken, die PDF-Engine kann das wohl einfach out of the box. Aber selber Links erstellen? No way.

Fazit: Es kann sein, daß man z. B. diese Links unbedingt braucht, dann bleibt nur das A5 X. Meiner Lebenserfahrung nach ist es aber eher so, daß auch wenn der Benutzer sagt, er brauche das oder das, er am Ende doch etwas irgendwie anders geartetes tut. Und man geht mit so einem Gerät ja auch eine Beziehung ein: Wenn man weiß, daß etwas bestimmtes auf dem Ding nicht so gut von der Hand geht, dann überlegt man sich eben, wie man einen Workaround gestalten kann. (Übrigens habe ich bis heute keine gute Übersetzung von workaround gefunden, außer vielleicht Drumherumpissen, aber das ist eine Sprachebene, auf die man sich nicht immer herabbegeben will.)

Endgültiges Fazit 😝:

Es besteht beim rM2 ein gewisses Restrisiko, daß man damit auf Dauer nicht glücklich wird. Wenn man zum heavy oder power user wird, könnte, muß nicht, könnte der Wunsch entstehen, doch etwas mehr strukturieren zu wollen, soll heißen: Auf dem Gerät eine komplexere Struktur von Verbindungen, Suchmöglichkeiten etc. aufbauen zu wollen. Dann könnte man das rM2 vielleicht doch überfordern. Aber das hängt ganz entscheidend davon ab, welche Rolle das Gerät im Gesamtbild des Benutzers spielt, welche Funktionen es übernimmt, wozu es hauptsächlich dient etc. blubb blubb.

G h o s t i n g :

Es wird immer wieder gesagt, das eine Gerät habe ein deutliches Ghosting, das bei anderen Geräten so nicht auftreten würde und ähnliches Gelaber.

ALLE eInk-Geräte haben ein Ghosting, ALLE versuchen, durch geschickte Refresh-Strategien Ghost-Bilder zu entfernen.

Das rM2 macht das so geschickt, daß es einem kaum auffällt: Wenn man z. B. vom Notizbuch in das Dateiverzeichnis wechselt, wird ein Refresh gemacht, wenn man die Systemeinstellungen aufruft, wird ein Refresh gemacht etc. pp. Da das immer gekoppelt ist mit einem Ladevorgang, und sei es auch nur ein Seitenwechsel, fällt das kaum auf. Aber dann zu sagen, das rM2 leide weniger unter Ghosting als andere, ist völliger Blödsinn. Wenn man z. B. einen großen Textblock mit dem Lasso-Werkzeug einfängt und verschiebt, bleiben deutliche Schatten stehen. Aber sobald der Block plaziert ist, schwupps, macht er einen Refresh und alles ist sauber.

Ich vermute auch, daß die ganzen eInk-Displays von einem, höchstens zwei oder drei Herstellern kommen und technisch praktisch identisch sind.

Okay, ich hab' mal ChatGPT gefragt:

Unfortunately, I don't have access to real-time information or industry data, so I cannot provide you with an exact number of manufacturers that produce eInk screens. However, I can tell you that there are several well-known companies that are involved in producing eInk screens, such as E Ink Holdings, Pervasive Displays, Plastic Logic, and Visionect. Additionally, there may be other smaller or lesser-known manufacturers that also produce eInk screens, but it's difficult to determine an exact number without access to industry-specific information.

Hier https://pallavaggarwal.in/2021/06/28/e-paper-display-suppliers/ finden sich 17 Hersteller.

reMarkable schreibt, der Hersteller sei eInk Technology (in Zusammenarbeit mit der reMarkable AS). Bei Ratta Supernote ist das unklar. Wahrscheinlich aber auch eInk Technology.

Inwieweit taugen rM2 und A5 X zum Zeichnen? Nicht nur für einfache Skizzen, sondern für echtes, ernsthaftes, künstlerisches Arbeiten?

Schwere Frage, kann man nach so kurzer Zeit nicht beantworten. Ich weiß aber, daß das rM2 trotz seiner technischen Schlichtheit in puncto Connectivity und Einbindung in IT-Abläufe gerne von Architekten verwendet wird, die darauf sehr anspruchsvolle Zeichnungen erstellen. D. h., sie nehmen technische Schwächen und Extraarbeiten in Kauf, weil das Gerät mehr Vorteile bietet, als es an Nachteilen mitbringt. 

Inwieweit das auch auf dem Supernote möglich ist, kann ich noch nicht beurteilen. Ich fühle mich zeichnerisch nicht behindert, was mir aber auffällt, ist, daß auf allen (!) Geräten IMMER wieder mal der Strich oder Punkt auf dem Bildschirm VOR oder LINKS neben der Stiftspitze erscheint (bei Linkshändern dann wohl RECHTS vom Stift). Zum Beispiel wollte ich eben Knopfaugen zeichnen und diese einen Tick vergrößern. Das ging nur durch immer wieder Schritt zurück (also Undo) und neu probieren, so lange, bis der Punkt da saß und so dick war, wie er sein sollte. Und das hängt auch nicht vom Stift ab, das ist einfach ein technisches Limit dieser Technik.

Ich wünsche eine gute Zeit und ggf. dann viel Erfolg mit dem neuen Gerät!
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